Es wird langsam bunt im Weinberg

Es wird langsam bunt im Weinberg

 

Man spürt den Frühling in der Pfalz nun immer deutlicher. Die Sonne kommt häufiger zum Vorschein und die Temperaturen sind wieder angenehmer, sodass man auch mal einen gemütlichen Spaziergang bei herrlichem Sonnenschein unternehmen kann. Wenn man das hier bei uns in Sankt Martin tut, fällt einem sofort auf, dass die Weinberge langsam grün werden und die Flora allmählich zu blühen beginnt. Ungefähr zu dieser Zeit im Jahr springen nämlich die Knospen der angebundenen Rebstöcke auf und hüllen unsere Weinberge langsam wieder in ein saftiges Grün.

Der Winzer kann dies schon einige Zeit vorher erkennen, denn mit dem kommenden Frühling und aufgetautem Boden beginnen die Wurzeln Pflanzensaft in den oberirdischen Teil des Rebstocks zu pumpen, so dass an den Schnittstellen von abgeschnittenen Trieben Wassertröpfchen austreten (der Rebstock „blutet“). Mit zunehmender Wärme schwellen die Knospen sichtbar an, bis die holzigen Knospenschuppen aufbrechen und ein filzig kugeliges Haargeflecht sichtbar wird, das die darunter liegende Triebspitze zunächst noch vor äußeren Einwirkungen wie Sonne und Regen schützt.

Bis zur Ausbildung neuer Blätter ernährt sich der Rebstock von dem im Herbst in Stamm und Wurzeln gespeicherten Kohlenhydratvorräten. Wenn dann die Blätter voll entwickelt sind, erfolgt die Zuckerversorgung wieder über die Photosynthese.Interessant ist, dass bereits 5 bis 7 Wochen nach dem sogenannten Augenaustrieb, der Rebstock bereits mit der Bildung der neuen Blütenanlagen für das Folgejahr beginnt.

Neben den aufspringenden Knospen der Rebstöcke findet man in vielen Rebzeilen auch vermehrt den gelben Raps wachsen. Dabei handelt es sich keinesfalls um Unkraut, der Raps dient nämlich einen nützlichen Grund für die Rebstöcke. Der Raps (genauer Brassica napus var. napus – Winterraps) ist ein Tiefwurzler aus der Familie der Kreuzblütengewächse und soll verhindern, dass sich der Boden zu stark verdichtet und die Rebstöcke nicht mehr richtig mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden.

Nach der Blütezeit des Raps wird dieser sogar noch als Gründünger verwendet und in den Boden eingearbeitet, und reichert somit das vorhandene Erdsubstrat so mit wichtigen Nährstoffen wie Schwefel, Stickstoff und Kalium an. Zudem hinterlässt das Feinwurzelwerk des Rapses nach der Einarbeitung feine Kapillaren im Erdreich, die später die Regulierung von Sauerstoff- und Wasserfluss in tieferen Erdschichten positiv beeinflussen. Selbst hartnäckige Lehmböden können den feinen Rapswurzeln keinen Widerstand leisten und werden so auf eine effektive und ganz natürliche Weise aufgelockert. Insgesamt ist der Raps also sehr nützlich für den Weinberg und hilft uns sehr bei der Arbeit mit den Reben.

Lesen Sie hier auch unseren Beitrag zum Rebschnitt, der in den Wintermonaten gemacht wird und essenziell für die jetztige Vegetation ist.

Tags: Rebkunde
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